Dominik Klenk: Die große Story

Die große Story

Worauf unsere Meinung gründet

Unsere Zeit ist geprägt durch ein Chaos um uns herum. Hunger, Hass, Hoffnungslosigkeit. Krisen. Kriege. Katastrophen. Wir werden bedrängt von Meinungen und Informationen, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Zentrifugale Kräfte reißen an uns. Wir drohen, die große Geschichte, die uns gilt, zu verlieren. Kerngedanken zur Himmelfahrt.

Die Frequenz der Meinungen, die auf uns einprasseln, steigt stetig. Es herrscht ein Krieg in unseren Köpfen. Und das macht etwas mit uns: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farben der Gedanken an“ (Marc Aurel). Was lasse ich also rein in meinen Kopf? Und welche Farbe grundiert meine Meinung? Wie können wir in dieser elenden, zersprungenen Welt dieses Chaos überleben? Warum können wir heute hier zusammen sein und feiern – über das hinaus, was im Alltag oft unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht?

Oft kommen Meinungen dringlich und als Fakten verkleidet daher. Ihrem Naturell nach sind sie flüchtig, sie kommen und sie gehen. Dennoch fordern sie uns heraus und wir müssen bedenken, nach welchen wir uns richten sollen. Bei vielen Meinungen, die wir nicht verstehen, fühlen wir uns ohnmächtig. Aber dann stellt sich auch die Frage: Wie positionieren wir uns selbst in diesem Ganzen mit unserer Meinung?

Da haben wir Christen es gut. Wir stehen auf festem Boden und blicken der Hoffnung entgegen. Wir dürfen, bei allem, was da tobt, sicher sein und uns erinnern: Da ist noch mehr! Es gibt für Christen so etwas wie eine Pyramide der Hoffnung. Darum:

Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. (1 Petr 3,15)

Wir stehen auf dem Fundament der großen Geschichte des Heils Gottes, in die wir hineingestellt sind. Prophetisch wirksam, historisch verbürgt und über 2000 Jahre alt. Jesus Christus hat uns in sie hineinberufen. Und wenn wir im Chaos der Meinungen unterwegs sind und dieses Gefühl der Kurzatmigkeit haben, dürfen wir uns erinnern: Es gibt die große Geschichte Gottes, die darunterliegt und zu der wir gehören.

Auf dieser Story hat sich eine Community gebildet, die der Väter und Mütter im Glauben, die die Fackel von Glaube, Liebe und Hoffnung durch die Jahrhunderte getragen haben und deren Funke es geschafft hat, auch uns zu erreichen. Die Gemeinschaft der Heiligen aus dem Glaubensbekenntnis, die Gemeinschaft der Gläubigen, zu der wir hinzugehören, die vor uns geglaubt und die diese Story der Heilsgeschichte mit ihrem Leben verbürgt haben. Auf ihren Schultern stehen wir.

Aus der Zugehörigkeit zu dem lebendigen Gott ergeben sich Überzeugungen. An ihnen können wir uns festmachen. Im Strom der Kirche wurde längst und viel gestritten, es gibt fast keine Meinung, die nicht schon da war. Aber Überzeugungen sind geronnene Hoffnung, mit der wir als Christenmenschen unterwegs sind. Die machen uns sprachfähig, so dass wir uns in diese Gesellschaft hineintrauen mit unseren Worten. Das wird gebraucht. Wir sind ja nicht die gut Davongekommenen oder die Endverbraucher der Liebe Gottes, sondern wir sind gerufen, diese Welt mitzugestalten und Hoffnung in diese Welt hineinzubringen.

Wir dürfen mit dem Licht der großen Geschichte Gottes und mit dem Licht, das die Gemeinschaft der Heiligen uns in den Rücken strahlt und mit den Überzeugungen, die geworden sind, heute den Zeitgeist anleuchten und sagen: Leute, meint ihr das ernst? Denkt ihr, das ist Teil einer Kultur des Lebens?
Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie wir uns heroisch aus der Affäre ziehen, sondern wie eine nächste Generation weiterleben soll.

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