Gold schürfen in der Platte

Eindrücke vom Seminar „Missionales Leben im Quartier“

„Wortwanderung“ übers Gelände:

Die Art und Weise, wie Mission geschieht, wird vor allem von dem dahinterstehenden Menschenbild geprägt. Wenn wir den Menschen von heute erfüllt mit Hoffnung begegnen, verändert das das Reden und Tun in der Mission grundlegend. (Neubauer, Mission possible)

Gottes Reich ist nicht machbar. … Dass aber das Menschenherz, das sich der Herrschaft Gottes versperrt, diesem Gott eines Tages Raum geben wird … dieser kühne Glaube liegt in dem Wort vom „Reich“. (Jörg Zink)

Die Mission der ersten Christen zielte nicht auf die Erhöhung der Mitgliederzahlen, auch nicht auf ein individualistisches Seelenheil im Himmel, sondern auf die Befreiung von allen Verblendungen, in die die herrschenden Mächte sie (die Menschen) eingesponnen hatten. (Waldemar Wink)

Seid untereinander so gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. (Phil 2,5-7)

„Na, ihr habt euch ja sicher lange nicht gesehen…“, kommentiert die Köchin der Siloah-Gemeinschaft unsere angeregten Gespräche verständnisvoll, als die Leute am Abendbrottisch einfach sitzen bleiben und das Essen nicht abgeräumt werden kann. Tatsächlich haben sich viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Move-In-Seminars vorher noch nie gesehen! Aber die Atmosphäre ist von Anfang an herzlich und offen. Ich sitze zwischen etwa 50 engagierten jungen und auch etwas älteren Jesus-Nachfolgern aus allen fünf ostdeutschen und auch einigen westlichen Bundesländern. Sie gehören den unterschiedlichsten Initiativen an, die sich vorwiegend in städtischen Plattenbausiedlungen engagieren. Auch einige Studierende der Uni Jena sind dabei.

Einige blicken schon auf viele Jahre Erfahrung zurück, andere haben gerade erst ganz mutig und klein angefangen, manche suchen noch nach einem klaren Auftrag oder nach Verbündeten, sind einfach ihrer Sehnsucht gefolgt, als Christen nah bei den Menschen ihrer Stadt, ihres Quartiers oder ihres Dorfes zu sein. Es war die Idee und Initiative des Teams der senfkorn.STADTteilMISSION, diese Menschen, die sie zu einem großen Teil vorher schon gekannt, (mehrfach) besucht und von ihnen gelernt hatten, miteinander zu vernetzen zu einer gegenseitigen Ermutigung. Und so haben auch alle Beteiligten das Programm aktiv und kreativ mitgestaltet, berührend Anteil gegeben, musiziert und getanzt, geduldig miteinander fehlende Puzzleteile gesucht, tapfer gefroren beim Wahrnehmungsspaziergang in Gotha-West, Tränen gelacht beim Impro-Theater und einander beim Abschied gesegnet.

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