Einfach leben
Adam und Eva stehen wohl für den biblischen Archetypus des einfachen Lebensstils schlechthin. Am Anfang besitzen sie nichts und leben doch in einer ultimativen Fülle, nämlich im Paradies selbst und in Gottes unmittelbarer Nähe. Auch wenn klar ist, wer sie zum Übertreten des Verbotes anstachelte, bleibt es ein Rätsel, warum sie und wir die Neigung haben, das Leben ständig zu verkomplizieren.
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Editorial
Das habe ich alles gehalten;
was fehlt mir noch?
Der reiche Jüngling
Liebe Freunde
Adam und Eva stehen wohl für den biblischen Archetypus des einfachen Lebensstils schlechthin. Am Anfang besitzen sie nichts und leben doch in einer ultimativen Fülle, nämlich im Paradies selbst und in Gottes unmittelbarer Nähe. Auch wenn klar ist, wer sie zum Übertreten des Verbotes anstachelte, bleibt es ein Rätsel, warum sie und wir die Neigung haben, das Leben ständig zu verkomplizieren.
Wasser predigen und Wein saufen
Dabei steht das einfache Leben stellvertretend für vieles. Für den einen bedeutet es die Freiheit von Ballast, Sorgen und Komplexität. Oder wenn es um Nachhaltigkeit geht, steht es für ein konsumarmes und ressourcenschonendes Leben. Wie widersprüchlich es dabei in uns zugehen kann, zeigt der aktuelle Fall zweier Klimaaktivisten, die sich Anfang Februar vor Gericht verantworten mussten. Den Termin konnten sie nicht wahrnehmen, weil sie es sich gerade im fernen Thailand gutgehen ließen. Dass sie mit dem Flugzeug dorthin geflogen sind, mag verzeihlich sein, doch die nachgeschobene Selbstrechtfertigung machte die Situation nur schlimmer und zeigt, wie leicht Wasser gepredigt und am Ende Wein gesoffen wird.
Einfach ist ziemlich kompliziert
Die zehn Gebote bestechen durch ihre Einfachheit. Wie gut, dass Gott bei der Formulierung keine Juristen engagierte. Auch die Anweisungen Jesu sind meistens knapp, klar und konkret. An ihrer Umsetzung hapert es gelegentlich dann doch. Selbst der reiche Jüngling, der alle Gebote gehalten hat und fragt „Was fehlt mir noch?“, scheitert an der Antwort Jesu, alles zu verkaufen und ihm nachzufolgen. Wie würden wir auf so eine Forderung Jesu reagieren? Vielleicht gar nicht so anders? Einfach leben ist eben doch nicht einfach.
Einfältig
Als Kind liebte ich das Basteln von Papierfliegern. Dieser erste sorgfältig gefaltete Knick, meistens in der Mitte des Blattes, erinnert mich bis heute an diese eine große Falte und worum es im Leben und Glauben geht, um Einfalt. Alles muss auf Jesus ausgerichtet sein. Dabei ist es egal, was man hat oder eben nicht hat. Entscheidend ist, ob es zu diesem Ziel hinführt oder von ihm ablenkt. Über das praktische Wie und Was des einfachen Lebens ringen wir als Gemeinschaft immer mal wieder, und manchmal fallen wir auch mit unseren unterschiedlichen Vorstellungen übereinander her. Entscheidend ist aber, auf dieses eine Ziel hinzuleben.
Wir suchen Verstärkung
Damit wir unseren Dienst tun können, bleiben wir Angewiesene in zweifacher Weise: Wir suchen erstens Verstärkung in den eigenen Reihen. Dieses Jahr werden vier junge Mitarbeiterinnen, die weiterziehen, und fünf neue Ruheständler eine große Lücke in unseren Teams hinterlassen (S. 49). Ab Sommer suchen wir wieder neue Freiwillige für unser Jahresteam und bieten auch die Möglichkeit einer Orientierungszeit für junge Leute (S. 46). Darüber hinaus freuen wir uns über jede positive Reaktion auf unsere Patenaktion. Auch hier wünschen wir uns Verstärkung durch weitere engagierte Paten (S. 48).
trotz:dem
Wir laden euch herzlich zu unserem Freundestag an Himmelfahrt ein. Wir stellen diesen besonderen Tag unter das Motto trotz:dem. Wir feiern trotz der widersprüchlichen und herausfordernden Umstände unserer Zeit, dass Gott im Regimente sitzt und es einfach gut mit seinen Menschen meint. Wir feiern, weil Jesus der Auferstandene selbst uns Grund zum Feiern gibt. Kommt, feiert mit uns und seid gerne und zahlreich unsere Gäste (S. 6)!