Katharina Akpa – Entschlossen Gott vertrauen
Katharina hat um die Jahrtausendwende an der Jahresmannschaft der OJC teilgenommen. Ich habe sie kennen- und schätzen gelernt als nachdenklich, suchend, zupackend, klar. Ihr Wunsch war, dass Gott ihr durch den Heiligen Geist zeigt, was die Berufung ihres Lebens ist. Dementsprechend hat sie ihre Entschlüsse getroffen. Unter anderem über Australien und Israel ist sie nach Nigeria geführt worden und hat dort ihren Israel, einen Afrikaner getroffen und kurz entschlossen geheiratet. Ausschlaggebend war, dass sie eine gemeinsame Vision von einem Heim für verlassene Kinder hatten. Das haben sie glaubend und vertrauend umgesetzt. Heute, fast 20 Jahre später, kann ich nur anerkennen, dass sich diese Führung bestätigt hat. Katharina und Israel haben zu ihren zwei eigenen Kindern acht Waisen- und Straßenkinder aufgenommen und ihnen eine Familie gegeben, in der sie aufwachsen, lernen und heranreifen können. Das war ein spannender Weg, der von manchen Wundern Gottes begleitet wurde, denn es gab, als sie begonnen haben, buchstäblich nichts. Sie mussten ein Gelände erwerben, ein erstes Holzhaus bauen, das dann von Termiten gefressen wurde, eine Wasserversorgung einrichten, später ein größeres Haus aus Stein errichten. Es gab viele Schwierigkeiten zu bewältigen. Aber Gott ist groß!
Atemberaubend war die Geschichte, als der Nachbarstamm der Fulani sich mit einem verfeindeten Stamm einen Tag lang über ihr Grundstück und Haus hinweg eine Schießerei lieferte. Ein Wunder, dass der zwölfköpfigen Familie, die im Haus in Deckung lag und betete, kein Haar gekrümmt wurde. Keine einzige Kugel hat das Haus getroffen. Zu verdanken haben Katharina und Israel dies der guten Beziehung, die sie zum Häuptling der Fulani unterhielten und ganz gewiss der besonderen Bewahrung Gottes.
Beeindruckt hat mich in all den Jahren die Bereitschaft von Katharina, sich vom Geist Gottes führen zu lassen und zu tun, was sie dabei vernimmt. Es gab stets Hilfe oder einen Weg, wenn die Bereitschaft da war, Entscheidungen zu treffen. Überzeugt haben mich auch die Begegnungen mit Israel, diesem hingegebenen Jesus-Nachfolger und Mann der Tat, der persönlich viel investiert – als treuer Familienvater, handwerklich, als Vermittler zwischen den Nachbarn.
Genossen habe ich die Besuche von Katharina, Israel und ihren beiden eigenen Kindern bei uns in Reichelsheim. Ob bei einer Schifffahrt auf dem Main, beim Gulasch kochen, beim Scotland Yard spielen, im Tierpark, beim Klettern – oder auch beim wochenlangen nervtötenden Warten auf die Rückreise zurück nach Nigeria wegen Corona im Jahr 2020. Stets waren es lebensfrohe Begegnungen, die durchzogen waren mit der Gewissheit, dass wir an der Hand des guten Vaters im Himmel gehen – und dass er uns, wenn wir ihm entschlossen folgen, reich segnet.
Anmerkungen:
Katharina Akpa und die OJC
1998/99 FSJ bei der OJC,
anschließend Volunteer bei Holocaustüberlebenden in Israel
2007 Heirat mit Israel Akpa in Nigeria
Seit 2010 Hoffnungsträger der OJC-Weihnachtsaktion